Kapingbdi - Take A Look Outside

Kapingbdi
Take A Look Outside


LP / Europe / 2019 / Sonorama
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Details

Dies ist das vierte und bislang unveröffentlichte Album von Kapingbdi, einer sechsköpfigen Band aus Westafrika, die ihren Stil als "African Jazz-Funk-Rock from Liberia" bezeichnete. Es enthält eine exzellente Mischung aus afrikanischen und westlichen Elementen, mit spirituellem Herzen und dynamischen Grooves. Im Januar 1985 und unmittelbar vor ihrer Auflösung nahm die Gruppe neun Tracks für ein abgebrochenes LP-Projekt im Masterpiece-Studio in Detroit/ USA auf. Erst 2019 wurde die Musik sorgfältig vom Original-24-Track-Tape überspielt und remastered. Musik hat für Kapingbdi keinen eigenen Zweck, sondern dient zur Übermittlung einer Botschaft, geboren aus der Erfahrung und Perspektive Afrikas und für alle Menschen bestimmt.

File under: Afro Funk, Afro Jazz, Afro Rock

1.Africa-I-Deh 4:00
2.Take A Look Outside 4:53
3.Yakundé 6:08
4.Don`t Mess With The Music 3:42
5.Matumba 3:25
6.African Locomotion 5:12
7.Times So Hard 4:52
8.The Prayer (23rd Psalm) 8:34
9.Mama Africa 2:39

Recorded 1985 on 24 tracks at Masterpiece studio in Detroit/ U.S.A.,

all music and lyrics by E. Kojo Samuels, except “Yakundé” (lyrics by Richard

“Papa Jah” Addison and Samuel I. “Sam Kay” Kamara Foday)


E. Kojo Samuels (Liberia): saxophone, lead vocals, flute, horn/ elephant tusk, drums, congas, shekere, ballaphone, kalimba, Joseph Kieh Blamo (Liberia): lead & rhythm guitar, shekere, vocals, Oliver Mensa (Ghana): bass, vocals, Nana Boachie -Yiadom (Ghana): drums, vocals, Richard “Papa Jah” Addison (Ghana): congas, sangba drum, vocals, lead vocals on “Yakundé” (Twi language), Samuel I. “Sam Kay” Kamara Foday (Sierra Leone): bamboo drums, kongoma, vocals, lead vocals on “Yakundé” (Mende language), Augustus “Daddy Boy” Fuller (Liberia/ guest): clavinet, piano, organ, synthesizer, Eric K. Paasewe (Liberia/ guest): kelen.

Kapingbdi - Take A Look Outside (unveröffentlichtes Album) :
Ende 1984 reisten Kapingbdi aus ihrer Heimat Liberia in die U.S.A., um dort eine Tournee zu spielen. Ihre LP “Hey Brother” war kurz zuvor auch in Amerika erschienen. Innerhalb von 16 Tagen absolvierte die Band sieben Konzerte in kleinen Clubs wie der Maple Leaf Lounge in New Orleans oder der Motor Bar in Detroit. Im Januar 1985 gingen die Musiker einige Tage ins Detroiter Masterpiece-Studio und nahmen neun neue Songs für ihre vierte LP auf. Anschließend gab es eine vierwöchige Pause, bevor Kapingbdi auf Japan-Tournee gehen sollten. Kojo Samuels reiste zurück nach Liberia, während die anderen Musiker ihre Freizeit in den U.S.A. verbrachten. Als der Bandleader zurück kam, um mit seinen Musikern nach Japan weiter zu reisen, erlebte er eine böse Überraschung. Vier der fünf Afrikaner hatten sich eine “Green Card” besorgt, um dauerhaft in Amerika leben zu können. Der Fünfte wurde unfreiwillig im Lande festgehalten. Er saß wegen Drogenhandels hinter Gittern und drei andere hatten im Handumdrehen die nächstbesten Amerikanerinnen geheiratet. Der Letzte war zunächst unauffindbar, begegnete Kojo aber wenig später als Angestellter eines Chicken Wing-Imbiß. Nach neun Jahren und drei LP-Veröffentlichungen waren Kapingbdi am Ende. Ihre Japan-Tournee und weitere Auftritte in Europa wurden abgesagt, genau wie die abschließenden Arbeiten am vierten Album der Band. Kojo Samuels rettete das 24-Spur-Tonband aus Detroit und nahm es mit nach Deutschland, wo es über Jahrzehnte hinweg im Keller verschwand. Zu schmerzhaft waren seine Erinnerungen an den Vertrauensbruch der Musiker, weshalb er versuchte, die Aufnahmen zu vergessen. Fast 35 Jahre später erscheint das “verschollene” vierte Kapingbdi-Album nun doch noch, direkt überspielt vom Masterband in der Tonmeisterei in Oldenburg und gemischt sowie gemastered im Audiomoto-Studio in Berlin. Bis heute sind es die letzten Aufnahmen der Band überhaupt. Auch das Cover-Foto stammt aus Detroit und sollte schon damals für die Gestaltung der vierten LP verwendet werden. “Take A Look Outside” ist, wie auch Kojo heute findet, Kapingbdis bestes Album. (Ekkehart Fleischhammer, Sonorama Records 2019)

Rückblick auf ein Kapingbdi-Konzert 1984 in Detroit / USA:
Verlierer während des letzten Montreux-Detroit Festivals war die liberianische Band Kapingbdi. Ein Sanitär-Mißgeschick im Book-Cadillac-Hotel erforderte zur Wochenmitte den lebhaften Austausch von Auftrittsorten. Kapingbdis Auftritt musste deshalb gestrichen werden. Doch das Sextett, das seinen Stil als „African Jazz-Funk-Rock from Liberia“ bezeichnet, war am vergangenen Wochenende wieder in der Motor Bar des Hotels. Mundpropaganda brachte eine Auswahl von Neugierigen und Insidern zusammen. Die Reaktionen auf Kapingbdi (Ka-Ping-Gee) waren enthusiastisch. Sie werden voraussichtlich auch dieses und nächstes Wochenende im Hotel auftreten. Danach hängen ihre Pläne in der Luft, mit Ausnahme von Konzerten Mitte Oktober im liberianischen Pavillon der New Orleans World`s Fair. Kapingbdis Musik? Tatsächlich sind einige Kapingbdi-Stücke ausschließlich afrikanisch und werden auf akustischen Instrumenten gespielt, die so traditionell sind wie ein Horn aus einem ausgehöhlten Elefantenstoßzahn. Der größte Teil ihrer Musik ist eine gekonnte Mischung aus traditionellen und zeitgenössischen afrikanischen Elementen, die mit Jazz, amerikanischem Pop und Reggae verschmelzen. „Es ist ganz Afrika, in gewisser Weise drücken wir die Dynamik aus. Es ist immer noch eine Art Root“, sagt der 40-jährige Kojo Samuels, der innerhalb der Gruppe singt und mehrere Instrumente spielt. Kapingbdi erlangten 1980 in Europa einen guten Ruf, als der gewaltsame Militärputsch die liberianische Zivilregierung stürzte. Eines der deutschen Alben der Gruppe kam damals heraus und Songs wie "Why I can`t get no Pay" bekamen Airplay. Laut Samuels trug dies dazu bei, eine neue Welle des originären liberianischen Pops zu etablieren. "Die Masse verlangte nach Originalität und begann zu genießen, was wir taten", sagt Samuels. Gerade sieht es so aus, als ob das Gleiche in Detroit passieren wird. (aus der Detroit Free Press, 13. September 1984)

Rückblick auf ein Kapingbdi-Konzert 1983 in Bonn:
"Kapingbdi" ist ein Wort aus der Sprache “Mende”, das "in der Nacht geboren" bedeutet. Und tatsächlich spielen die sieben Mitglieder der Touring-Band eine Musik, die sprichwörtlich "aus der Nacht des ehrwürdigen Kontinents" zu ertönen scheint. Die schier überlaufende Menge im „Kulturforum“ in Bonn wird zwei Stunden lang mit verschiedenen Kombinationen aus Bongos und Congas, einem jazzigen Saxophon und mehreren Rhythmusgitarren beschallt. Bandleader Kojo Samuels singt auf Englisch. Er verbrachte mehrere Jahre in der Bundesrepublik Deutschland und studierte Musik in Köln und Frankfurt. Der aktuelle Auftritt beendet die vierte Tournee der Gruppe in Deutschland seit ihrer Gründung im Jahr 1978. Alle Bandmitglieder leben in Liberia. Für sie ist Musik kein eigener Zweck, sondern dient Samuels zufolge dazu, eine Botschaft zu übermitteln, geboren aus der Erfahrung und Perspektive Afrikas und für alle Menschen bestimmt. Obwohl sich viele ihrer Stücke mit dem afrikanischen Leben befassen, vermitteln sie alle den dringenden moralischen Ruf nach mehr Menschenwürde, mehr Menschlichkeit und mehr Einsicht auf der ganzen Welt. Die liberianischen Musiker zeigten eine vollständige Beherrschung ihrer Instrumente. Schnelle Rhythmen, ständiger Austausch der Instrumente und eine melodiöse Vielfalt führten zu einer Mischung aus Jazz, Rock und Reggae, die das elektrisierte Bonner Publikum von ihren Sitzen fegte. Viele junge Zuhörer begannen vor der Bühne zu tanzen. Die Performance war auf ihrem Höhepunkt, als Bandleader Samuels das Elefantenhorn in die Hand nahm, um liberianische Volksmusik mit aufwühlenden Trommeln zu präsentieren. Es war, als ob die Seele und Kraft der afrikanischen Musik enthüllt würde, in dieser faszinierenden Serenade aus Trommeln und Hörnern. (aus dem liberianischen "Daily Observer", 10. November 1983)

Photo on frontcover: Kapingbdi in late 1984 in Detroit.
From left to right: Kojo Samuels, Nana Boachie-Yiadom, Joseph Kieh Blamo, Richard “Papa Jah” Addison, Samuel I. “Sam Kay” Kamara Foday, Oliver Mensa.
All photos from the collection of Kojo Samuels.
Final production in 2019 by Roskow Kretschmann, Kojo Samuels and Ekkehart Fleischhammer at Audiomoto studio in Berlin, final mastering by Roskow Kretschmann, cover artwork: Patrick Haase.
Thanks to Kojo Samuels, Petra Gerstung, Axel Ehlers, Fabian Stephenson and the great musicians of Kapingbdi.

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